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Wegweisende Wundversorgung
Antiseptik und Wundwatte als Meilensteine
Meilensteine in der Wundtherapie legten Ignaz Semmelweis und der schottische Arzt Sir Joseph Lister. Semmelweis (1818-1865) entdeckte, dass über die Hände der Ärzte das Kindbettfieber übertragen wurde. Daher forderte er ein gründliches Waschen und Desinfizieren der Hände mit Chlor. Lister (1827-1912) stellte fest, dass in der Luft enthaltene Keime Wundeiterung verursachten und führte die Desinfektion des gesamten Operationsfeldes, der Instrumente sowie der Verbände mit Karbolsäure ein, um Mikroorganismen von chirurgischen Wunden fernzuhalten. Durch dieses 1867 publizierte Verfahren gilt Lister als Begründer der Antiseptik. Es ist ihm zu verdanken, dass die Todesraten bei Wundinfektionen deutlich gesenkt werden konnten. Gefördert wurde Listers Entdeckung durch die Arbeiten von Louis Pasteur 1865. Gärung und Fäulnis, so hatte Pasteur bewiesen, werden durch mikroskopisch kleine Lebewesen verursacht. Lister glaubte, dass Wundeiterungen ähnliche Ursachen haben.
Ein weiterer Meileinstein in der Wundversorgung war die Erfindung der hydrophilen Verbandwatte durch Professor Viktor von Bruns. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden tiefe Hautblessuren ausschließlich mit „Scharpie“ verbunden, einer Wundabdeckung aus gezupften Leinenresten. Selbst ausgekocht war dieses Verbandmaterial alles andere als keimfrei. Dem Tübinger Chirurgen von Bruns gelang es, Baumwolle zu bleichen, zu entfetten und damit hydrophil (saugfähig) zu machen. Die industrielle Wundwatte-Produktion
begann kurze Zeit später, im Jahre 1871. Der Industrielle Heinrich Theophil Baeschlin hatte sich die Lizenz für die Verbandwatte gesichert. Aus seiner Firma ging das heutige Unternehmen Lohmann & Rauscher hervor. Baeschlin bekam aber bald Konkurrenz. Bereits 1870 hatte die Heidenheimer Spinnerei und Weberei von Paul Hartmann, Gründer der heutigen PAUL HARTMANN AG, Versuche zur Fertigung neuartiger Verbandstoffe gestartet. Auch Hartmann baute auf die Brunssche Erfindung und entwickelte sie weiter. [1]

Die „Moderne“ Wundversorgung
1962 wurde von Georg Winter die erste wissenschaftliche Arbeit über die Vorteile der feuchten Wundbehandlung veröffentlicht. Erste Versuche im feuchten Wundmilieu fanden bereits im 18. Jahrhundert mit getrockneten Schwimmblasen statt. 1971 wurden Folien entwickelt, die das Problem der Aufquellung bzw. Erweichung von Geweben durch längeren Kontakt mit Flüssigkeiten (Hautmazeration) durch ihre die Haut abdichtenden Eigenschaften überwanden. 1990 wurden Calciumalginate, Verbände aus natürlichen Alginatfasern mit hoher Sekretaufnahmefähigkeit, eingeführt. Sie werden auch heute noch zur Behandlung chronischer Wunden verwendet, da durch das optimale Mikroklima die Wundheilung beschleunigt wird und der Verband nicht mit der Wunde verklebt. Dadurch wird beim Verbandwechsel der Heilungsvorgang nicht unterbrochen. In den 1980er Jahren wurde die Vakuumversiegelung zur okklusiven Wundbehandlung eingeführt. Diese Folie ist atmungsaktiv, gleichzeitig keimdicht und infektionsprophylaktisch.
Rund 40 Jahre nach der wissenschaftlichen Begründung der modernen feuchten Wundversorgung warten wir im deutschen Gesundheitssystem noch immer auf den Durchbruch dieser neuen Therapieformen und Produktarten, um den über 4 Millionen Patienten mit chronischen Wunden effektiver und effizienter zu helfen.
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Quelle
[1] www.bvmed.de, aufgerufen am 29.03.2023
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